· 

Persönlicher Beitrag zur aktuellen Lage

von Heike Stenz, Präsidentin SVAKT

 

„Alle Kunst ist der Freude gewidmet und es gibt keine
höhere und ernsthaftere Aufgabe als, die, Menschen zu beglücken.“
Friedrich Schiller


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

In meiner kunsttherapeutischen Arbeit mit einem sterbenden Onkologie Patienten drückte dieser als oberstes, wichtigstes Gefühl das der Freude malerisch aus. Welch ein schönes, freudiges Erlebnis! Und wie widersprüchlich zu der gängigen Meinung über das Sterben.
Ab Montag den 27.4. durften Kunsttherapeuten/innen unter Einhaltung der verordneten Schutzmaßnahmen wieder arbeiten. Die Ausbildungsstätten für Kunsttherapie dürfen erst ab 8. Juni wieder ihre Türen für die Studenten öffnen.
Unter der Rubrik: Aktuelles sind auf der Webseite der OdA ARTECURA Hinweise, wie z.B. Schutzkonzepte zu finden, es können auch über die OdA Masken gekauft werden. Susanne Bärlocher sei für ihr waches und schnelles Reagieren ein herzlicher Dank ausgesprochen.
Die Kunst ist im öffentlichen Raum völlig zum Erliegen gekommen. Menschsein heißt, sich mit Kunst auseinanderzusetzen. Kunst ist der Schlüssel zur Veränderung der Kultur und der Menschen. Doch gerade jetzt in der Krise ist die öffentliche Aussetzung künstlerischer Darbietungen verboten, damit ist die Lage unzähliger Künstler existentiell bedroht, selbstständige Therapeuten sind am meisten vom finanziellen Ruin bedroht (NZZ 3.5.), das gilt sicher auch für viele Kunsttherapeuten. Wie ergeht es den Ausbildungsstätten?

Zeiterscheinungen:
Wir haben es mit einem globalen Wandlungsprozess, einer Zeitenwende mit längerer weltweiter Verunsicherung zu tun. Dr. Thomas Hardtmuth sieht die Corona Krise als  Symptom für die Auseinandersetzung zwischen alter Verstandesseelenkultur, die generalisiert, eindimensional, linear denkt in Entweder-Oder Mustern, in nur mechanistischen Kausalketten denkt womit man nicht das Prinzip eines lebendigen Zusammenhangs erfassen kann und der sich noch zu entwickelnden Bewusstseinsseelenkultur, die mit ihrem systemischen Ansatz, der integriert, interdisziplinär arbeitet mit der ganzen Breite des Phänomens, verschiedene Perspektiven verstehend, komplexe Wechselwirkungen der Systeme untereinander betrachtet, sowohl im menschlichen Körper, wie auch gesellschaftlich. https://anthroblog.anthroweb.info/Coronakrise

Dieser weltweiten! unheimlichen Veränderungen mit Szenarien und Rhetorik eines Krieges, mit Ausnahmezuständen und Einschränkungen von Grundrechten, mit erheblichen Freiheitseinschränkungen.  Rechtsunsicherheit greift um sich, Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit sind eingeschränkt, wenn nicht verboten. Man fordert von uns Gehorsam. Es drohen Zwangsimpfungen und Impfpässe. Es folgen wirtschaftliche Katastrophen mit Rezessionen mit historischen Ausmaßen (Eurozone erwartet 7,7% 6.5.). Der Lockdown, nicht das Virus, ist verantwortlich für Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Vernichtung von Existenzen weltweit, weil es auch für die Menschen der produzierenden Länder gravierende Auswirkungen hat, wenn bei uns Läden schließen müssen. Das Recht auf Bildung und die Verhinderung von Kindeswohl sind verhindert. Die Rolle der öffentlichen Medien ist äußerst fragwürdig, die Desinformation unverantwortlich. Man kann an nichts anderes mehr denken, ist gefangen im Denken, Fühlen und Handeln wie nach einem traumatischen Ereignis. Innerlich ist man gewaltigen Kämpfen ausgesetzt, gleichzeitig beobachtend an der Außenwelt wachsend. Das alles wirkt herausfordernd, bewusstseinsfördernd. Wohin führt das? Einsichten können hinterherkommen. Wo bleibt der Humor?  

Es wurden einschneidende Maßnahmen zum gesundheitlichen Schutz, eingeschränktem Alltag, geschlossenen Grenzen verordnet. Das kam “ überfallartig, ungefragt, wird als Bedrohung erlebt, zeigt sich selbstzerstörerisch für die Gesellschaft und das Ich. Die Formen von lebendigem Verkehr zwischen Menschen sind eingestellt worden, als Ersatz fungiert ein digitales unbelebtes Miteinander. Ist die Digitalisierung das Zukunftsmodell? Die Krise spült alle möglichen Gefühle hoch, vor allem Unsicherheit, Ängste um Sterblichkeit, Starrheit, Hysterie, Luxusprobleme, Solidarität, Fürsorge, übertriebener Schutz. Durch die Bewegungseinschränkung gibt es weniger Ablenkung, es ist keine Kompensation mehr möglich.  Machtlosigkeit gegen politische Entscheidungen.“ Helge Holz in http://www.philosophicum.ch/fragebogen-fragen-der-zeit.html. Mit fragwürdigen Sicherheitsmaßnahmen wird social distancing geübt, was das Misstrauen anderen Menschen gegenüber stärkt. Und einen Anstieg von Denunziationen.
Das zurzeit geschlossene Philosophicum in Basel hat Kolumnen und wöchentliche Zeitfragebögen veröffentlicht, um auf diese Zeiterscheinungen einzufangen, zu bedenken. Stefan Brodbeck spricht von einem „zwiespältigen Corona“. http://www.philosophicum.ch/kolumnen.html
Einerseits bringt diese Entschleunigung, Zeit zu sich zu kommen, innehalten, gegen die immer schneller sich wandelnde Zeit, Ruhe, Besinnlichkeit, Gunst der Langsamkeit, Frage nach den Werten, nach denen wir leben wollen. Die Selbstisolation führt zu einem Zurückgeworfen sein auf sich selbst, Muße. In der Natur sind Auferstehungskräfte zu Ostern beobachtbar gewesen, Luft und Wasser sind sauberer geworden. Gedanken gewinnen mehr an Bedeutung, an Tiefe, Beziehungen ebenso; mehr Zeit haben für echte Sogen, echtes Mitempfinden, wirkliche Freude, Zuversicht, fordert auf, wesentlicher zu werden, mehr Stellung zu beziehen; Wert der Wandlung ist mit Schmerz, Abschied verbunden. Neue Grundlagen des globalen Gestaltens werden gefordert.

Andererseits werden Menschen durch die geforderte soziale Distanz auseinandergetrieben. „Individuen werden nicht als moralische Akteure, mithin als Träger der Menschenwürde, sondern primär als Virenträger angesehen“ (NZZ 26.3. Markus Gabriel) So wird ein Keil zwischen Menschen getrieben. Den Menschen  „nur noch als potentielle Krankheitsempfänger wie potentielle Krankheitsüberträger“ zu sehen findet Nadine Reinert, Philosophicum, zutiefst verunsichernd: „Eine mögliche Ansteckung fällt mehr ins Gewicht als der Besuch alter, betagter Menschen und Kranker in Krankenhäusern; als Traumatisierungen von Kindern und Jugendlichen; es geschieht unmenschliches Sterben ohne Angehörige“. Wir sind auf Menschenbegegnungen angewiesen, der Mensch ist ein sozial abhängiges Wesen, zum Menschsein gehört das Denken, teilen, mitteilen. Sind skype Konferenzen Ersatz für menschliche Begegnungen? Stattdessen eine Tracking App aus Angst, zur Überwachung? Das führt zu einer heilen Welt, in der es uns scheinbar allen gut geht. Das Opfer ist die Freiheit. Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen wird angezweifelt, so z. B. die Maskenpflicht. Das Leben als unvergleichliches Gut, Sorge um Gesundheit wird zu einem „Diktat verkehrt, der wir uns unterzuordnen haben“ Nadine Reinert fragt am 25.4. „Gehört mein Leben noch mir?“ Sie beschreibt das Gefühl „mein physisches Gehäuse gehört mir nicht mehr … das physische Gehäuse macht nicht unser Leben aus, das Gehäuse ist Hülle und wird durch seinen Hausgeist, also uns selbst, zu einem beseelten und belebten Gehäuse“. Den Geist vernachlässigen wir sträflich. Die Idee, ein gesunder Geist wohnt im gesunden Körper ist nicht zwingend umkehrbar: durch einen gesunden Körper entsteht nicht zwingend ein gesunder Geist; Krankheit heißt nicht unbedingt unglückliches Leben, s.o. Unser „Denken und Wahrnehmen darf nicht vereinnahmt werden von einer sich dauerhaft einnistenden Angst vor den Anderen“ und einer unhinterfragt akzeptierten Gesundheitsdiktatur über das Leben selber. Nadine Reinert entwirft das Bild des verlassenen gepflegten Hauses ohne Bewohner und das Gefühl, das Leben nicht mehr selbst gestalten zu können.
Die Tragweite der Krise wird erst langsam bewusst. Die Krise kann zu einem Entwicklungsschub, gesteigertem Freiheitsbewusstsein, neuer Handlungskreativität, mehr Verantwortung führen. Dazu muss man den Blick drehen. Sich fragen: Was kann Ich dazu beitragen? Die Krise zeigt: wir müssen tiefer gehen als unsere Komfortzone. Vieles ist neu zu bedenken:  Wirtschaftsformen, Konsumverhalten, Überwachung, Verhältnis zu Mitmenschen, zu unserem Menschenbild.

Sind die Sachzwänge alternativlos? Alle Maßnahmen, die das ganze soziale Leben unterbunden haben, werden mit wechselnden Zahlen begründet. Abstrakte Infektions- und Todeszahlen werden zu konkreter Bedrohung, in unstatthafter Weise wird mit Bildern agiert. So entsteht eine irrationale Angst, mit denen die drastischen Maßnahmen begründet werden, die mehr Schaden anrichten als sie zu verhüten angeben.
Zahlen müssen in einen Kontext gestellt werden. Es findet kein sachlicher, offener, wissenschaftlicher Diskurs statt. Die Zahlenlage wird nicht in einen wissenschaftlich evaluierten Kontext gestellt. Statistische Werte werden auch von Spezialisten als unklar, uneindeutig kommentiert. Kritiker werden als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt. Wenn man die Statistischen Daten im Gesamtzusammenhang sieht, z.B. weltweite Todesraten in Bezug auf bestimmte Todesursachen,  fallen die an/mit Covid-19 verstorbenen marginal ins Gewicht, siehe Prof. Bhakdi/Prof. Ioannides: https://www.youtube.com/watch?v=bxVFqZnDHkAhttps://www.youtube.com/watch?v=Y_DgrJXF0IU.
Die Zahlen der Neuinfektionen werden nicht in Bezug gesetzt zur Anzahl der gemessenen Tests; sie sagen nichts aus über die wirklichen Erkrankungen; es gibt keine Unterscheidung von gesunden und infizierten Erkrankten, von an oder mit Corona Verstorbenen; es fehlen Stichprobenanalysen aus dem Querschnitt der Bevölkerung, wie bei repräsentativen Umfragen. Politiker können nicht abwägen, da Orientierungsgrössen dauernd geändert wurden (zuerst war es die Vermeidung der Überlastung des Gesundheitssystems, der Intensivkapazitäten, dann die Verdoppelungszahl, der R-Faktor, dann die Zahl neuer Infektionsfälle).

Die wissenschaftlichen Grundlagen sind zu dünn, mit der unzuverlässigen Datenlage gehen die Prognosen von Virologen weltweit weit auseinander, die Letalität dieser Krankheit zeigt irrsinnige Abweichungen in den Prognosen. Die Testverfahren sind problematisch in ihrer Aussagefähigkeit, man testet RNA Sequenzen von Viren, von denen man gar nicht genau weiß, was die mit der Krankheit zu tun haben. Der Faktor Umwelt in Zusammenhang mit dieser Krise ist wenig erforscht. Wie ist der Zusammenhang von Naturzerstörung, Zerstörung Ökosysteme, der Tiere als Überträger, Dauerstress der Tiere durch Massentierhaltung, Luftverschmutzung, Elektrosmog?  „Bester Seuchenschutz ist der Respekt vor jeder Kreatur und damit Naturschutz“ sagt Th. Hardmuth.

Gesundheitskonzept:
In GA 182 „Was tut der Engel im Astralleib“ spricht Steiner davon, dass man das gesund nennen wird, was der Heilkraft Schaden anrichtet. Erkenntnis der Heilkraft ist nur durch Spiritualität zu gewinnen.
Dem heutigen Agieren liegt ein von der materialistischen Naturwissenschaft reduktionistisch geprägtes Menschenbild und Gesundheit/Krankheitskonzept zu Grunde.  Das pathogenetische Konzept geht vom Bild der reinen Ansteckung (Exposition) aus. Daraus folgt, das was krank macht, muss vernichtet werden. Das Virus kann nicht vernichtet werden, wir leben in Koexistenz mit Viren. Die Übertragung der Krankheitserreger ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den Ausbruch der Krankheit. Bewusstseinsseele fordert, zum salutogenetischen Konzept überzugehen, d.h. besser zu schauen, warum Menschen nicht erkranken (Disposition, Konstitution, Resilienz). Dieses betrachtet alle Systeme miteinander in Beziehung, Viren und Bakterien als kooperierendes Konzept im Makrobiom, mit großer Bedeutung für das menschliche Immunsystem. Immunität wird durch Auseinandersetzung mit Krankheiten erworben, das geht nicht ohne Krisen, Schmerzen.  Sonnenlicht ist der beste virale Schutz.
Es braucht ein Verständnis von der Stärkung des Immunsystems, Verständnis von Resilienzfaktoren Was stärkt/gibt Vertrauen? Im Alter lässt Immunität nach. Das Risiko zu erkranken, steigt im Alter, bei Stress. Dr. Hardtmuth: „Im Grunde sterben wir nicht an den Viren, sondern an einer ganz bestimmten Disposition wie einer Immunschwäche, ohne die sich kein Virus in unserem Organismus als schwere Krankheit ausbreiten kann.“ 
Immunität ist als Zeichen der Ichpräsenz zu sehen, wo wir etwas Neues erwerben, da wo wir uns wirklich anstrengen, da ist unser Ich präsent. Auf seelischer Ebene heißt das, Aufmerksamkeit, Motivation, Gegenwärtigkeit, Interesse, Engagement, Sinnhaftigkeit, Entwicklung, neues Wahrnehmen, neues Beobachten, Sinnhaftigkeit, Entwicklung, Begeisterung, Kreativität entwickeln. Bei ausgewogener sozialer Balance steigt das Gesundheitsniveau.
Th. Harthmut: „Stärkster krankmachender Faktor für Menschen ist chronischer, negativer, angstbesetzter Stress. Das Immunsystem bricht zusammen, wenn man chronisch gedemütigt, ausgegrenzt, entwürdigt und als Mensch nicht akzeptiert wird. Bei Verlust der Autonomiesphäre des Menschen, in Kriegen, Terrorsituationen, bei Kälte, Enge, wenn er vor lauter Angst… jede Lebensmotivation verliert, wenn Menschen sich aus der Welt zurückziehen.“ Das sind die Folgen der Quarantäne, der Isolation, vor allem aktuell der betagten Menschen.
„Angst ist mit Abstand das stärkste Gefühl, was über die Aktivierung neuronaler Netzwerke des limbischen Systems, speziell der Amygdala, die im Hirnstamm angelegten Regelsysteme für die integrative Steuereng körperlicher Reaktionen und damit der Selbstheilungskräfte des Organismus zu stören vermag.“ (Hüther, 2009)

Weniger durch Impfen, als vor allem durch Verbesserung der Lebensverhältnisse ist ein Rückgang der Seuchen im 19/20. Jahrhundert beobachtet worden. Da wo Seuchen ausbrechen liegt es nicht an Viren, sondern an Dürre, Hunger, Krieg, Terror, Armut, Arbeitslosigkeit, sozialen Spannungen, angsterzeugenden Maßnahmen. Epidemien sind immer zeitlich begrenzt, es wird keine zweite Welle kommen (siehe Prof. Knut Wittkowski: https://www.youtube.com/watch?v=7PApRBO848w) Sicher ist es sinnvoll, bei wirklich gefährlichen Krankheiten zu impfen (z.B. Tetanus), deren Erreger ausschließlich bei Menschen hausen und nicht dauernd mutieren, wie Corona-Viren es tun. Die den Impfstoffen beigefügten Verstärker sind die Ursache von vielen gravierenden Nebenwirkungen der Impfungen. Normale Grippe- Impfstoffe kommen ohne Verstärker aus, sind jeweils nur für eine bestimmte jährlich auftretende Grippe wirksam.

Wissen über Virus:
Über das Covid-19 hat man keine Basisdaten, Vergleichsdaten.  Das Beispiel Schweden zeigt, dass auch ohne Lockdown die Zahlen zurückgehen. Erst im Alter wird das Virus gefährlich, die Letalität liegt bei 0,1-0,37 %, in Deutschland und der Schweiz gibt es sogar eine Untersterblichkeit. Coronaviren sind nicht neu, sie befallen jedes Jahr im Zusammenhang mit einer Grippe die oberen Atemwege, wechseln ihre Infektiosität, Pathogenität. Dr. Hardtmuth zum Feindbild Viren: Viren sind überall in großer Zahl, mit jedem Salatblatt, mit jedem Schluck Wasser, bei jedem Atemzug nehmen wir Milliarden Viren auf, im Körper tummeln sich Milliarden Viren, von denen man nicht einmal 1 % kennt, sie sind nicht krankmachend.
Viren sind Impulsgeber für unsere Evolution (siehe Karin Mölling: Supermacht des Lebens) Unser gesamtes Erbgut ist aus Viren aufgebaut. „Viren sind ein Teil des Erbmaterials, aus dem sich die Lebewesen im Laufe der Evolution ihre Gene zusammenbauen.“ (Hardtmuth) Sie sind mit hoher Geschwindigkeit ungeheuer wandlungsfähig,
„In jedem ökologischen System … nimmt die Virenaktivität zu, sobald ein System unter Stress gerät …. Es braucht gleichsam die Viren als genetischen Treibstoff, um … Innovationsprozesse überhaupt zu ermöglichen.“ Sie machen „Mikroevolutionen durch, die hoch individuell auf den jeweiligen Träger abgestimmt ist.“ Das führt zu „einer Kampfstimmung, der entweder in Krankheit oder in Immunität endet. Das Virus erweitert damit Spielräume genetischer Innovation, so ist Artenvielfalt entstanden.“ Covid-19 ist nicht der gemeingefährliche Zombie-Virus, gegen das die moderne Medizin keine Waffe findet. Dr. Armin Husemann bemerkt, dass es jedes Jahr neue Viren, eine neue Grippe gibt mit ähnlichen Todeszahlen. Diese Kampfgesinnung lebt noch als falsch verstandene Ausrottungsstrategie aus dem Denken des 19. Jahrhunderts, das in der Berliner Charité unter militärischer Führung seinen Anfang nahm. Wintermonate gelten als Stressfaktor: aufgebrauchte Vitaminreserven, Lichtmangel, Wärmemangel. In der Fastenzeit wird Altes abgestoßen, neue Impulse gefasst. Dr. Hardtmuth sieht Viren als Organe der Astralität, „in dem Erneuerungskräfte auf biologischer Ebene arbeiten.“

Thema Angst:
Wir sind von suggestiven Bildern umgeben, die uns täuschen. Aus den emotional aufgeladenen Schreckensmeldungen resultiert Angst. Die ist kein guter Ratgeber, mindert das Vermögen, sich in die Zukunft zu bewegen. Die Angst vor dem Virus überprägt alles, Seele, Geist und Körper sind besetzt davon.  Bleierne, existentielle Angst führt zu Verunsicherung, Depression, Lähmung und Aggression; dreht einem die Luft ab. Geschlossene Grenzen verursachen neurotischen Stress.
Dr. Hardtmuth: „Ein Überhöhtes Erregungs- und Angstniveau führt zu gravierenden Verzerrungen in der Realitätseinschätzung und zu Fehlinterpretationen.“ Das Katastrophisieren ist ein wenig hilfreiches Verhalten. Angst fressen Seelen auf. Liebe hört auf, wenn Angst im Spiel ist.
Angstpatienten fürchten immer das Schlimmste, haben keine Zukunft mehr, das führt zu einem Tunnelblick, Vermeidung des angstauslösenden Ereignisses, Angstspirale, verkrampfte Zuversicht, Labilität. Ins Wanken geratene Angst führt zu Ohnmacht, purer Sorge. Der Mensch fühlt sich gepresst, gestaut, erstarrt, chaotisiert, verliert seinen Rhythmus. Das dauernde Händewaschen, Desinfizieren erinnert an das Bild von Zwangskranken.
Die Seele will die Freude nicht verlieren, sie ist der Ort, von dem aus dem Handeln startet.

Prüfstein für Kunsttherapie
Zurzeit, wo die Kunst aus dem öffentlichen Raum verbannt ist, kann man sich fragen, was ist der Stellenwert von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft ist. Wie kann Kunst in der Krise helfen? Und mit was für einer Art von Krise haben wir es eigentlich zu tun?  Florian Graf (Philosophicum): „Das künstlerische Schaffen gleicht oft einer Krise, in der man stets Entscheidungen treffen muss.“ So kommen wir zu dem, was Kunsttherapie leisten kann.
Das Leben zeichnet sich aus durch Krisen. Wandlungsprozesse in der Krise, können das Leben verwandeln. Wir können als Therapeuten im Umgang mit Krisen helfen umzudenken, umzufühlen, umzuhandeln, neue Gewohnheiten zu bilden. Die Kreativität kennt selbst in herausfordernden Zeiten keinen Stillstand. Wir können als Begleiter Menschen ermutigen, Platz für konstruktives Probehandeln, Hoffnung, ermutigende Perspektiven zu schaffen. Durch Freude, Schönheit, Kreativität Leben verwandeln, neue Türen öffnen, Lebensbilanz ziehen an der Schwelle zu einer neuen Welt, Vertrauen in Welt und Liebe zur Schöpfung schaffen.

Das Mortalitätsrisiko steigt bei mangelnden Sozialkontakten, das kann ein Nebeneffekt der Isolation sein. Wenn soziale Bindungen einen hohen schützenden und präventiven Effekt auf die Gesundheit haben, dann kann die therapeutische Beziehung diese stärken.
Kunsttherapie kann das physische Gehäuse mit dem Hausgeist füllen (s.o.); neue Formen der Lebendigkeit hervorbringen, Seele verwandeln, das Ich aktivieren. Wenn die Gegenwart gebannt ist, der Blick auf die Zukunft versperrt ist, kann kunsttherapeutische Arbeit sie wieder öffnen, Zukunftsvisionen finden. Unsere Gegenwart ist auf die Zukunft gerichtet: man möchte als Mensch freudig in die Zukunft gucken. Welches ist die eigentliche Aufgabe, welche Ziele haben noch Relevanz, welche neuen Perspektiven tun sich auf, was erreicht das Herz, Vertrauen in die guten Mächte des Daseins finden. Ichaktivierung durch Selbstwirksamkeit in der künstlerischen Gestaltung, aktive Gestaltung des Lebens, dadurch Gewissheit des eigenen (göttlichen) Ich.
Die verängstigte Seele kann schöne Orte entstehen lassen, andere Bilder als Schreckensbilder entwickeln, neue Wahrnehmungen von Natur und Kunst erleben. In unseren Ateliers kann man hoffentlich wieder Mensch sein, Raum für zeitlose Gestaltungen entwickeln.
Was bringt Erleichterung im Umgang mit der Angst? Ausatmen, Ängste bewusstwerden, bewältigen, angucken in selbst geschaffenen Bildern: welche sind eine echte Bedrohung? Austauschen darüber. Neue Ordnungen schaffen gegen das seelische Chaos (Formenzeichnen, platonische Körper plastizieren).

Wir haben mit der anthroposophischen Kunsttherapie die Möglichkeit der Stärkung der Vitalität z.B. durch rhythmische Übungen. Dietrich v. Bonin hat in der Wochenschrift 18, Mai 2020 Sprachgestaltungsübungen zur Stärkung Lungenfunktion vorgestellt. Welche Möglichkeiten gibt es in der Musiktherapie?
Kunsttherapie kann so zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Es wäre schön, wenn wir uns dazu im Verband austauschen könnten. Bei der nächsten internationalen Kunsttherapietagung im Goetheanum im Januar 2021 wird das Thema Angst noch einmal behandelt.
Wir sind gefordert wach zu bleiben!

„Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen Kreativität – die einzig revolutionäre Kraft ist die Kunst.“ 
Joseph Beuys:
 
Heike Stenz

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Urs Weth (Freitag, 08 Mai 2020 09:14)

    Ich finde die Diskussion um die Entwicklung der aktuellen Ereignisse sehr wichtig und bin sehr dankbar über den Artikel meiner Kollegin Heike Stenz!
    Und ich wünsche mir hier eine rege Diskussion unter Kunsttherapeutinnen, Kunsttherapeuten, Ärzten und weiteren verwandten Berufsmitgliedern! Hier haben Sie die Möglichkeit, auch andere beiträge mit Ihren Gedanken zu ergänzen oder konstruktive Stellungnahmen dazu abzugeben!

  • #2

    Katja Lüthy (Freitag, 08 Mai 2020 14:09)

    Liebe Heike,
    danke für deine wichtigen Gedanken.
    So schnell wie derzeit Informationen sich wieder ändern, so schnell werden sie auch wieder von neuen Infos abgelöst: Schweden hat die höchste Sterblichkeitsrate bei Corona (schon über 3000 Tote, wohingegen im Rest Skandinaviens die Rate bei 200 bis 500 Toten liegt).
    Was auch noch ein wesentlicher Faktor für Krankheitsanfälligkeit ist, ist die zunehmende Vergiftung von uns Menschen mit Schwer- und Leichtmetallen (Alluminium), die überall in der Luft, im Wasser, in Medikamenten, Impfungen usw sind, sowie Strahlungen (5 G, WLAN, Vielfliegerei, etc....) und Plastik, sowie Pestizide. Sehr gut erklärt in Anthony William, Mediale Medizin (oder Heile deine Leber /Schilddrüse). Anthony impliziert auch den spirituellen Aspekt, den du zu Recht erwähnst in seiner Wichtigkeit.
    Seid alle gesegnet und behütet. Und einen guten Rutsch in die 5. Dimension!

  • #3

    Diego Rossi (Sonntag, 10 Mai 2020 20:14)

    Liebe Heike

    Auch ich möchte mich für deine Gedanken bedanken. In vielem bin ich deiner Meinung. Allerdings, das ist jetzt meine Meinung, ist für einen Blog der Text etwas zu lang. Da ist mir zu viel hineingepackt. Das macht es trotz Überschriften und Gliederung schwer leserlich. Ich hoffe sehr, liebe Heike, dass du es mir nicht krumm nimmst, wenn ich das so offen und direkt sage. Und eigentlich tut es nichts zur Sache. Also nochmals vielen Dank! Wichtig finde ich, und unterstreichen möchte ich, dass wir wohl wirklich in einer Wendezeit leben. Vielleicht sind wir ja mit Covid 19 genau am Wendepunkt angelangt. Markus Schneider beschreibt das in einem Vortrag, gehalten in Salzburg zu Beginn der Krise, sehr eindrücklich. Einfach von einem anderen Blickwinkel aus gesehen als Dr. Thomas Hardtmut. Ach, es wird viel, sehr viel Gutes und Wichtiges gesagt in diesen Tagen! Aber es geht auch um viel und wir dürfen es nicht verschlafen. Denn wir können später nicht sagen, wir hätten es nicht gewusst. Vieles ist öffentlich zugänglich. Vielleicht leben wir in der Schweiz noch behütet und bleiben verschont, aber rundherum brodelt es gewaltig. In Deutschland zum Beispiel. Nebst dem, dass es bei der Rede von Ken Jebsen an der Grossveranstaltung vom 09.05. in Stuttgart, ohne Corona zu leugnen, gegen einen Überwachungsstaat und den drohenden Impfnachweis ging, konnte man am Ende Worte hören wie: „….mit Ellbogen kommen wir auf diesem Planeten nicht weiter, wir müssen aufhören Kriege gegen andere Völker, gegen uns und vor allem gegen die Natur zu führen…..wer dem Leben in seiner Gesamtheit näher kommen möchte, muss das Spirituelle mit einbeziehen“ Diese letzten Worte, vor einer Riesenmenge ausgesprochen, zeigen, wo wir heute unter anderem ebenfalls angekommen sind und dass macht Mut. Ich finde die ganze Rede sehr hörenswert.
    Es stellt sich die Frage was denn nun eigentlich ganz konkret, in dieser besonderen Zeit gefordert ist. Diese Frage, beantwortet jeder individuell. Ich selber, versuche wahrzunehmen was in der Welt vor sich geht, so gut ich eben kann. Und dann, braucht es auch innere Arbeit. Auch diese, so gut ich’s eben kann. Schiller und Beuys und die Kunst mögen mich dabei unterstützten.
    Ganz herzliche Grüsse an alle - Diego Rossi

  • #4

    Diego Rossi (Sonntag, 10 Mai 2020 21:45)

    Nachtrag: Ich habe in meinem obigen Beitrag die Stuttgarter Rede von Ken Jebsen erwähnt, weil ich sie heute gehört und sie mich rein inhaltlich begeistert hat. Ich wusste nicht, wer Jebsen ist und habe erst nachträglich recherchiert und festgestellt, dass er doch eine sehr umstrittene Persönlichkeit ist.
    Nochmals liebe Grüsse - Diego Rossi

  • #5

    Urs Weth (Montag, 11 Mai 2020 10:40)

    Lieber Diego, die Kritik bezüglich langer Blogbeitrag muss ich auf meine Kappe nehmen. Der Artikel kam ja primär in einem Infobrief Spezial des SVAKT heraus und gleichzeitig habe ich mir herausgenommen, ihn auch als Blogbeitrag zu posten. Eben genau deswegen, damit man solche schönen und wichtigen Gedanken wie Deiner anfügen kann.
    Liebe Grüsse
    Urs