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Atemwegserkrankung – zwei Lesearten

 

Autor Urs Weth

 

Zusammengefasst hat sich die Welt etwa in der hier beschriebenen Art und Weise mit der aktuellen Pandemie auseinandergesetzt. Es gibt ein Killervirus, welches die Menschheit bedroht. Dieses Killervirus löst Atemwegserkrankungen aus. Dies wird auf verschiedenen Abstufungen mit milderen oder schwereren Symptomen wirksam. Die milderen sind Erkrankungen der oberen Atemwege, die sich in Form von „Erkältungen“ auswirken. Die schwereren verursachen tieferliegende Symptome bis in die Lungen hinein. Der ausnahmslos einzige Verantwortliche Verursacher ist aus dieser Sichtweise das Virus. Es gilt als Herd der Erkrankung und kann nur durch Ansteckung übertragen werden. Dieses Virus muss nach dieser Logik bekämpft werden. Die Medizin bemüht sich nun, zusammen mit der Politik, ihm den Kampf anzusagen. Das Virus ist der Feind.
Es wird nach wenigen Monaten eine Substanz gefunden, welche man als mRNA-Impfstoff (und anderen, z.B. Vector-Impfstoffen) anpreist. Dieses alternativlos einzige „Heilmittel“ soll nun an 7 Milliarden Menschen „verimpft“ (Lauterbach) werden. Dies verkündete Herr Gates bereits am Karsamstag 2020, kurz nach Ausbruch der Pandemie.
Die Sichtbarkeit des Geschehens drückt sich aktuell mehr oder weniger in einer einzigen Zahl aus, der „Inzidenzzahl“. Diese wird aufgrund von Tests ermittelt, die einen Gen-Schnippsel des gefährlichen Virus im Körper eines Menschen vorfinden soll, unabhängig von der Virenlast“. Das ergibt das „positive Test-Ergebnis“, unabhängig vom Symptomerscheinungen. Die so Ermittelten dürfen nicht über 1 pro 1000 Einwohner anwachsen. Die Anzahl Testungen werden dabei nicht berücksichtigt. Wird dieser Wert überschritten, werden politische Massnahmen zur Einschränkung angeordnet.

 

So ist die Leseart der gegenwärtigen Krise laut den Informanten aus den Medien.
Nun wenden wir den Blick einmal möglichst offen und unbefangen weg von dieser ersten Leseart, hin zu einem Gesichtspunkt, die sich aus der Anthroposophie heraus ergeben kann. Es ist ein kleiner Auszug aus einem Vortrag von Dr. Rudolf Steiner vom 11. April 1922 aus der GA 82:

 

 

„Und ebenso, wie aus Sonnenhaftem und Mondenhaftem, kann man auch aus anderen Impulsen des Kosmos heraus die inneren Organe des Menschen verstehen. Das Gesundende gehört zum aufsteigenden, das Krankhafte zum absteigenden Leben. Zentripetales, Zentrifugales, das hängt von anderen Impulsen im Kosmos ab als vom Sonnenhaften und Mondenhaften. Dies wollte ich nur als Beispiel anführen. Dieses Sonnen- und Mondenhafte, es schleicht sich auch hinein in das Tierreich, in das Pflanzenreich und in das Mineralreich, in alle Reiche der Natur. Dadurch kommt man zu dem Studium, das zuletzt darin gipfelt: Ich studiere ein menschliches Organ in einer bestimmten Metamorphose. Ich finde, es ist nicht in normalem Zustand. Zum Beispiel sind die Atmungsorgane des Menschen nicht in normalem Zustande, sondern so wie bei Heiserkeit, bei Erkältung. Ich studiere diesen Zustand. Populär ausgedrückt würde ich also sagen, ich studiere den Zustand einer Erkältung. Was ist da im Menschen vorhanden? Es ist in Wirklichkeit dasjenige, was sonst nur beschränkt sein soll auf die menschlichen Sinne, was da als Kräfte nur in ihnen herrschen soll, gewissermaßen hinuntergerutscht in die Atmungsorgane. Sie metamorphosieren sich krankhaft so, daß sie zu stark zu Sinnesorganen werden. Das Sinnenhafte, das sonst nur in den Sinnesorganen sein soll, rutscht in die Atmungsorgane hinunter. Sie werden sporadisch zu Sinnesorganen, dadurch sind sie krank. Woher kommt das? Das kommt daher, daß dasjenige, was sonst in den Sinnesorganen besonders stark wirken kann, das Mondenhafte das Sonnenhafte überwiegt. Das überträgt sich dann aus dem Kosmos heraus auf die Luft, auf andere klimatische Zustände, daß aus der Umgebung des Menschen heraus solche krankhaften Metamorphosen entstehen.“

 

 

Aus dieser Erkenntnis heraus wird nun ein Heilmittel aus der Natur gefunden.

 

 

„Und nun beobachte ich etwas in der äußeren Natur. Ich schaue zum Beispiel hin auf den Flieder, eine violette Blüte mit besonderen Blütenblättchen. Wenn man diese Pflanze studiert, sie innerlich kennenlernt, so findet man, daß in ihr besonders diejenigen Kräfte wirksam sind, die nun genau im entgegengesetzten Sinne das Sonnen- und Mondenhafte wirksam haben, wie das, was da krankhaft bei der Erkältung im Inneren des Menschen wirkt in dem Falle, den ich geschildert habe. Und man lernt erkennen, wie das eigentümliche Zusammenwirken von schwefelartigen Kräften mit ätherischen Ölen in der Fliederpflanze in einem polarisch entgegengesetzten Verhältnis steht zu demjenigen, was sich krankhaft bildet im Organismus. Lernt man so erkennen aus dem Geiste heraus die Metamorphose der menschlichen Organe, lernt man erkennen aus dem Geiste des Kosmos heraus wiederum die besonderen Kraftwirkungen der Umgebung, dann kommt man zu einer rationellen Heilmittellehre, zu einer rationellen Therapie. Man kann nun angeben, gerade so, wie in anderen Wissenschaften, wo man die Dinge wirklich überschaut, nicht bloß probiert, welches Heilmittel geeignet sein kann bei dieser oder jener Erkrankung. Ich kann den Prozeß nur skizzieren. Aber in dieser Beziehung kann Anthroposophie überall hineinleuchten. Sie braucht nicht darauf angewiesen zu sein, bloß zu probieren dieses oder jenes Heilmittel für diese oder jene Krankheit, sondern man sieht den Zusammenhang des Heilmittels mit der Krankheit aus dem Geiste des Kosmos heraus. Das ist ein einfachster Fall. Das läßt sich aber auf die gesamte Pathologie und Therapie anwenden. Ich kann heute nur das Axiomatische andeuten, aber man hat heute schon nach dieser Richtung eine vollständig ausgebildete Pathologie und Therapie in der Anthroposophie. Es bestehen auch Institute, in denen die Dinge äußerlich empirisch nachgeprüft werden und in denen man sich überzeugen kann, daß diejenigen Heilmittel, die man aus Erkenntnis von Geist und Natur schöpft, sich als wirksam erweisen, wenn man auf der anderen Seite nur imstande ist, die Krankheiten richtig zu diagnostizieren. Anthroposophie findet so etwas nicht in pfuscherischer, dilettantischer, laienhafter Weise. Sie anerkennt, was die Medizin gebracht hat, sie baut nur weiter. Aber es kann weitergebaut werden, und man kann viel gewinnen zum Heile der kranken und gesunden Menschheit, wenn man in dieser Weise an der Medizin weiterbaut. Da mündet, wie an so vielen Stellen, die ich heute nicht berühren kann, Anthroposophie unmittelbar in wichtigste Gebiete der Lebenspraxis hinein.

 

 

Wir haben es in dieser „zweiten Leseart“ also mit zwei Vorgängen zu tun. Zum einen, die Erkenntnis eines Krankheitssymptoms, der Erkältung. Dann die Darstellung der Wirkkräfte, die dieser Erscheinung zu Grunde liegen. Und zum Zweiten leitet R. Steiner einen Prozess für ein Heilmittel ab, der sich aus der Erkenntnis des ersten Vorgangs direkt finden lässt. Wenn man nun diese zwei Aspekte miteinander in Verbindung bringen möchte, dann stösst man an eine gewisse Grenze. Es ist von keinem Virus/Bakterium, oder sonstigem Erreger, welcher „hinunterrutscht“ oder meinetwegen „hineinrutscht“ und die Erkältung auslöst, die Rede. Am ehesten könnte man etwas in diese Richtung in diesem Satz herausinterpretieren: „Das überträgt sich dann aus dem Kosmos heraus auf die Luft, auf andere klimatische Zustände, daß aus der Umgebung des Menschen heraus solche krankhaften Metamorphosen entstehen.“ Dann wäre aber die Luft, die klimatischen Verhältnisse aus meiner Deutungssicht nicht das primäre, was die Krankheit auslöst, sondern nur ein sekundärer Überträger, der sich aus der heutigen Wissenschaft heraus vielleicht tatsächlich in der Gestalt eines Virus sichtbar macht. Der primäre Einflussbereich liegt hier aber auf einer vollkommen anderen Ebene. Es ist eine kosmische Ebene, die aus dem Überschuss des Mondenhaften gegenüber dem Sonnenhaften resultiert. Welchen Sinn in diesem Kontext eine Mund- Nasenbedeckung machen würde, um diesen Mondenüberschuss zu kompensieren, dürfte nicht schwer abzuleiten sein. Zudem geht auch deutlich hervor, dass es sich um ein individuelles Krankheitsgeschehen handelt. Wenn die kosmischen Grundbedingungen nicht gegeben sind, so mein Verständnis, dann wären auch allfällige Partikel und Moleküle wie Viren harmlos und unwirksam.

 

Es wäre sicher fruchtbar, wenn die anthroposophische Ärzteschaft auf solche Vorgänge und Schilderungen eingehen könnte und einen Zusammenhang schaffen könnte zwischen den „zwei Lesearten“.
Dazu braucht es eine lebendige Erkenntnismethode, die hier in diesem Vortrag zum Schluss in folgender Weise umschrieben wird:

 

„Denn nur dann wird eine Weltanschauung richtig dem Leben dienen, wenn sie selbst Leben ist. Denn das muß festgehalten werden: Nicht abstrakte Gedanken, die an sich innerlich tot sind …-… sondern allein die Gedanken, die vom Leben durchpulst sind, können auch dem Leben dienen. Nur die Weltanschauung, die nicht in toten Gedanken lebt, sondern die selber Leben ist, kann dem Leben dienen, weil dem Leben nur das Leben selbst der richtige Diener sein kann.“

 

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